Musik und Tanzen als ein Bestandteil der Identität

Wer einmal eine Reise in ein lateinamerikanisches Land gemacht hat, dem wird aufgefallen sein, wie sehr den Menschen dort das Tanzen, der Rhythmus und die Musik im Blut liegen. Dies mag zwar wie eine oft zitierte Floskel klingen, doch entspricht es der Realität. Egal wo man hingeht, egal wo man hinschaut, die Musik ist scheinbar überall. Sei es beim Einkaufen im Supermarkt oder im Café, überall erklingen die tanzbaren Rhythmen. Hier und da mischt sich noch der Reggae mit hinein. Wenn in westlichen Supermärkten und Geschäften darauf geachtet wird, dass die Musik leise, dezent und bestenfalls noch zum Kaufen animieren soll, so wird in Mittel- und Südamerika auch gerne mal das ein oder andere Stück im Geschäft laut aufgedreht und dazu getanzt oder gesungen.

Woher stammt diese Verbundenheit mit der Musik?

Salsa und viele andere Tanz- und Musikstile sind eine Mischung aus den verschiedenen Kulturen und Völkern, die sich in dieser Region über die letzten Jahrhunderte zusammengefunden haben. Spanische und portugiesische Einwanderer und Kolonialisten brachten ihren Teil mit, genauso wie die Sklaven Afrikas und die Völker die dort schon immer lebten. Salsa heißt übersetzt bekanntlich Soße. Genau dies ist dort auch entstanden, eine große Soße aus vielen Einflüssen. Dies betrifft aber nicht nur den Salsa, sondern die anderen Stile ebenso. Gleichzeitig waren die Zeiten für die dort lebenden Menschen nicht immer die einfachsten und das Einzige, was ihnen oft blieb, war die Musik, der Tanz und die damit verbundene Lebensfreude. Sie hat alles überdauert und ließ sich niemals unterkriegen. Es ist vielleicht ähnlich wie mit dem Jazz und dem Blues im Süden der USA. Wenn man mit etwas gemeinsam erfolgreich durch schwierige Zeiten gegangen ist, dann sorgt dies für eine sehr feste Verbindung, auch wenn es sich dabei „nur“ um Musik handelt. Gerade in Ländern wie Kuba oder Argentinien, wo auf diese Weise die Stimmung der gesamten Bevölkerung ausgedrückt wird.